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Systemische Therapie und Beratung

Das Institut für Systemisches Arbeiten, INSA – Berlin GmbH, führt curricular aufgebaute berufsbegleitende Weiterbildungen zur „Systemischen Beraterin / zum Systemischen Berater“ (INSA-Berlin GmbH) und zur Systemischen Therapeutin / zum Systemischen Therapeuten durch.

Der dreijährige Weiterbildungsgang ist nach den Richtlinienanforderungen der „Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie“ (DGSF) konzipiert.

Die Weiterbildungsgänge beginnen und enden in der Regel zweimal pro Jahr

Mit dem Curriculum Systemische Beratung und Therapie / Familientherapie möchten wir jene KollegInnen ansprechen, die die Qualifikation „Systemische Therapeutin / Familientherapeutin“, „Systemischer Therapeut / Familientherapeut“ für sich und ihr Arbeitsfeld anstreben. Diese Qualifikation wird beispielsweise als Basisqualifikation für den Einsatz als FamilientherapeutIn in der ”Aufsuchenden Familientherapie” (AFT) vom Berliner Senat gefordert.

Auf Wunsch werden für Institutionen speziell konzipierte Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt.

Termine

Oktober 2025 – September 2028 (Seminarplan BFT 54
April 2026 –
März 2029 (Seminarplan BFT 55)
Freitags
14:00 – 21:00 Uhr / 8,67 UE (60min Pause)
Samstags
10:00 – 17:15 Uhr / 8,34 UE (60min Pause)
Sonntags
09:00 – 16:00 Uhr / 8 UE, in der Regel Supervision (60min Pause)

Kosten

7.380,-€ oder 36 x 205,-€

Kostenangebot Weiterbildung BFT 54
Kostenangebot Weiterbildung BFT 55


Veranstaltungsorte

INSA-Berlin GmbH Block 9, 11, 13: Familienrekonstruktion:
Alt-Moabit 91 b Schloß Trebnitz Bildungs- und
10559 Berlin Begegnungszentrum e.V.
Platz der Jugend 6 | 15374 Müncheberg

unverbindlich Antrag stellen

 

verbindlich anmelden

  • Hochschul-/ Fachhochschulabschluss und psychosoziale Praxiserfahrung
    oder
  • ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3- jährige Berufsausbildung) und mind. 3-jährige Berufstätigkeit im psychosozialen oder beraterischen Bereich und zusätzlich eine abgeschlossene beraterische oder therapeutische Aus-/Weiterbildung im Umfang von mind. 200 UE
    oder
  • ein qualifizierter Berufsabschluss im psychosozialen oder beraterischen Bereich (mind. 3- jährige Berufsausbildung) und mind. 3-jährige beraterische  und / oder therapeutische Berufstätigkeit im klinischen Kontext oder im Bereich Therapie / Familientherapie
    Möglichkeit zur Umsetzung systemischer Beratung während der Weiterbildung

Systemische Therapie ist eine Methode zur Arbeit mit Familien, Paaren und Einzelnen mit persönlichen, familiären oder sozialen Problemen.

Hierbei betrachtet man die Probleme nicht als individuelles Fehlverhalten bzw. Schuld, sondern im Kontext ihres Entstehens. Dieser Kontext ist nur im Bezugsystem von Individuum, Familie und Gesellschaft herzustellen und unter Berücksichtigung der Lebensgeschichte.

Ausgehend von dieser Betrachtungsweise werden Schwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten einzelner als Symptome für Familienprobleme betrachtet. Folglich muss ein Systemisch arbeitender Therapeut eine Veränderung der individuellen Regeln und Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern ermöglichen, um so eine Veränderung herbeiführen zu können.

Systemische Therapeuten berufen sich bei ihrer Arbeit auf systemtheoretisches Denken und Handeln. Im Einklang mit ihrer eigenen Persönlichkeit benutzen sie dennoch unterschiedliche Methoden und Techniken, gehen unterschiedliche Wege, um letztlich zum selben Ziel zu gelangen.

Entsprechend ihrer Persönlichkeit rücken sie das eine oder andere Thema in den Vordergrund ihrer therapeutischen Arbeit. Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit, im Rahmen der Weiterbildung ihren eigenen Stil zu suchen und zu finden.
Dieses wird gewährleistet, indem den Teilnehmern / Teilnehmerinnen verschiedene Schulen (systemisch, strukturell, strategisch, wachstumsorientiert etc.) und deren therapeutische Instrumentarien nähergebracht werden.

Nach dieser intensiven Auseinandersetzung ist es jedem / jeder TeilnehmerIn möglich zu entscheiden, welche Methoden und Techniken er / sie in der eigenen Arbeit verwenden möchte.

Die Weiterbildung beginnt mit einem dreitägigen Einführungs-/ Entscheidungsseminar (bei Bedarf mit integrierter Fallsupervision). Dieses Seminar gibt einen Überblick über Möglichkeiten systemischen Arbeitens, dient dem Kennenlernen und der Gruppenbildung. Im Verlauf des zweiten Wochenendseminars entscheiden sich die Weiterbildungskandidat*innen und die Kursleitung für die weitere Zusammenarbeit (Vertragsabschluss).

Am Einführungswochenende und nach Entscheidung der Teilnehmer*innen für die Weiterbildung werden Peer- / Intervisionsgruppen gebildet, die in der Regel über die Dauer der gesamten Weiterbildung  weitgehend konstant eigenverantwortlich zusammenarbeiten. Diese Intervisionsgruppen (3 – 6 Teilnehmer*innen) vertiefen eigenständig die Seminarinhalte und bereiten anstehende Seminarthemen  (Literaturarbeit, etc.). Die Intervisionsgruppenarbeit umfasst 100 UE.

In der Folge finden alle 4 – 6 Wochen dreitägige Blockseminare – Ausnahme Selbsterfahrung – zur Vermittlung von Theorie / Methodik des Systemischen Arbeitens im Umfang von mindestens 300 UE, jeweils von Freitag bis Sonntag, mit insgesamt 25 Unterrichtseinheiten (UE) statt, wobei eine UE 45 Minuten umfasst. In den Berliner Schulferienzeiten finden in der Regel keine Seminare statt.

Ab der 2. Blockveranstaltung wird ein Tag Fallsupervision der praktischen Arbeit der Kursteilnehmer*innen in die Seminarwochenenden integriert und läuft, als integraler Bestandteil der Seminare über die gesamte Weiterbildung. In dieser Supervision im Umfang von mindestens 150 UE, sind mindestens zwei Arbeitssitzungen live, per Video oder Audio vorzustellen.

Die Selbsterfahrung im Umfang von mindestens 150 UE findet – neben den Selbsterfahrungsanteilen der Blockseminare – im zweiten Weiterbildungsjahr als Familienrekonstruktion und Skulpturarbeit in der Regel in einem viertägigen und zwei dreitägigen Blöcken außerhalb Berlins (derzeit im Schloss Trebnitz) statt und sieht für jede/n Teilnehmer*in einen eigenen Selbsterfahrungstag vor. Die Kosten für Unterbringung und Verpflegung sind nicht Bestandteil der Kursgebühren. Im dritten Weiterbildungsjahr findet die speziell berufsorientierte Selbsterfahrung in einem dreitägigen Block und im Seminar “Abschied / Selbsterfahrung” am INSA-Berlin statt.

Über den gesamten Verlauf der Weiterbildung dokumentieren die Teilnehmer*innen ihre Systemische Praxis unter begleitender Supervision im Umfang von 200 UE mind. (vier ausführlich dokumentierte abgeschlossene Prozesse, von denen einer mind. 10 Sitzungen umfasst) und legen diese Falldokumentation, spätestens zwei Jahre nach Beendigung der jeweiligen Weiterbildung (Richtlinie der DGSF), dem Institut vor. Die begleitende Supervision nach Abschluss der Weiterbildung ist nicht in den Kursgebühren enthalten.

Das Ende der Weiterbildung in Systemischer Beratung und Therapie bildet ein Abschlusskolloquium und die Vorlage einer Abschlussarbeit.

Dem persönlichen Entwicklungsprozess des Therapeuten wird im Weiterbildungsgang besondere Beachtung geschenkt, da der Therapeut in der systemischen Familientherapie am therapeutischen Geschehen unmittelbar beteiligt ist, d. h. er ist mit seinen Gefühlen und Emotionen beteiligt und nutzt diese in der therapeutischen Arbeit.

Im Selbsterfahrungsteil steht folgendes im Vordergrund:

  • Arbeit an der Herkunftsfamilie des Therapeuten.
  • Auseinandersetzung mit der aktuellen Lebenssituation des Therapeuten.
  • Integration bisheriger angeeigneter Diagnose- und Interventionsformen mit den neu zu erlernenden Systemischen Vorgehensweisen und Haltungen.

Weiterbildung in Systemischer Beratung und Therapie / Familientherapie 

Theorie / Methodik der systemischen Therapie udn Beratung (mind. 300 UE)

In diesem Abschnitt geht es im die Vermittlung von theoretischen Grundlagen der systemischen Beratung und Therapie. Weiterhin werden die verschiedenen beraterischen Fertigkeiten und Techniken vermittelt und eingeübt. Die Gestaltung der Seminare orientiert sich (je nach Schwerpunkt der Inhalte) an der Aufteilung:

  • ¼ theoretischer Input
  • ¼ Demonstration
  • ¼ Selbsterfahrung zum Thema
  • ¼ Übungen

Ergänzend wird mit Videodemonstration und Video-Feedback gearbeitet. Zusätzlich zu Theorie / Methodik kommt das Abschlusskolloquium hinzu.

 Theorie: Systemtheorie

  • Definition des Systembegriffs
  • Struktur
  • Psychosoziale Zirkularität
  • Evolution und Ko-Evoluition
  • Rückkopplung und Regulierung
  • Homöostase und Veränderung
  • Autopoiese
  • Maturanas Kognitionstheorie
  • Verstörung des Systems
  • Die Kommunkations-Axoime (nach Watzlawick)
  • Double-Bind-Theorie
  • Systemischer Umgang mit etablierten Diagnosen und dem ICD-10
  • Methodisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen in der Familie
  • Komplexe Entwicklungstraumata und mögliche Folgen
  • Systemische Paartherapie
  • Krisen, Kriseninterventionen, Suizidalität

Familiendiagnostik

  • Indikationsüberlegungen
  • Prämissen systemisch-konstruktivistischer Diagnostik
  • Familiendiagnostik mti dem Drei-Ebenen – Modell
  • Phasen der familiären Entwicklung
  • Erziehungsstile
  • Ressourcendiagnostik
  • FAST

Methodik

Dynamik der Anfangssituation Systemischen Arbeitens

  • Zugangsdimensionen
  • Informationsgewinnung
  • Problemdefinition
  • Zieldefinition
  • Kontrakt

Systemische Fragetechniken

  • Fragen nach den Merkmalen von Unterschieden
  • Die Verflüssigung von Eigenschaften
  • Kontextualisierung
  • Fragen zu Beziehungen und Beziehungsveränderungen
  • Differenzierungen
  • Bildung von Rangfolgen
  • Triadische Fragen
  • Zustimmungsfragen
  • Fragen zu individuellen und familiären Werten
  • Ressourcenorientierte Fragen
  • Hypothetische Fragen

Kurz- und lösungsorientierte Ansätze

  • Kliententypen
  • „Vom Problem zum Ziel“
  • Die Suche nach Ausnahmen
  • Die Konstruktion von hypothetischen Lösungen
  • Die „Wunderfrage“

Mailänder Modell

  • Zirkularität
  • Neutralität
  • Allparteilichkeit
  • Systemische Hypothesenbildung
  • Zirkuläre Fragen
  • Positive Konnotation
  • Reframing
  • Paradoxien und der Umgang damit

Wachstumsorientierte Arbeit nach Virginia Satir

  • Selbstwert und Kommunikation
  • Bedeutung der Lebensregeln
  • Die vielen Gesichter einer Person (Persönlichkeitsanteile)
  • Kommunikationstypen

Abschlusskommentare und Interventionstechniken

  • Arbeit mit Metaphern
  • Arbeit mit Skulpturen
  • Symptomverschreibungen
  • Verhaltensverschreibungen

Umfang Theorie / Methodik: bislang mindestens 220 UE (206 UE Theorie / Methodik + 14 UE Abschlusskolloquium)

Supervision (mind. 150 UE):

Die Supervision der Fallarbeit der TeilnehmerInnen erfolgt in der Regel am Sonntag der jeweiligen Blockveranstaltung als Gruppensupervision und wird von einer / einem zertifizierten SupervisorIn durchgeführt. Wir sind bemüht, den TeilnehmerInnen im Verlauf der Weiterbildung verschiedene SupervisorInnen in ihren unterschiedlichen Supervisionsstilen zur Verfügung zu stellen, ohne damit die Kontinuität im Supervisionsprozess zu gefährden. Im Rahmen der Supervision ist mindestens zwei Arbeitssitzungen live, per Video oder per Audio vorzustellen.

Selbsterfahrung (mind. 150 UE):

Die Selbsterfahrung findet – neben den Selbsterfahrungsanteilen der Blockseminare – als Familienrekonstruktion und Skulpturarbeit in der Regel in mehreren Blöcken außerhalb Berlins statt und sieht für jede TeilnehmerIn einen eigenen Selbsterfahrungstag vor.

Je nach Gruppengröße, inhaltlicher Gestaltung und Umfang der Familienrekonstruktion können weitere Selbsterfahrungsseminare in den Ablauf der Weiterbildung integriert werden (entsprechend den Richtlinien der DGSF).

Intervision / Peergrouparbeit (mind. 100 UE):

Am zweiten Einführungswochenende und nach Entscheidung der TeilnehmerInnen und des Instituts für die Weiterbildung werden Peer- / Intervisionsgruppen gebildet, die in der Regel über die Dauer der Weiterbildung weitestgehend konstant eigenverantwortlich zusammenarbeiten. Diese Intervisionsgruppen (3-6 TeilnehmerInnen) vertiefen eigenständig die Seminarinhalte und bereiten anstehende Seminarthemen vor (Literaturarbeit, etc.).

Systemische Praxis (mind. 200 UE):

Während der Weiterbildung zur Systemischen Therapeutin / zum Systemischen Therapeuten sind 200 UE Systemischer Beratung / systemischer Therapie dokumentiert nachzuweisen (zentrale Prozesse und Systemische Interventionen).

Mindestens vier abgeschlossene Beratungsprozesse, von denen ein Prozess mind. 10 Sitzungen umfasst, sind in ausführlicher Form zu dokumentieren und spätestens zwei Jahre nach Beendigung der Weiterbildung dem Institut vorzulegen (Richtlinie der DGSF).

Die während des Weiterbildungsganges durch geführten systemischen Beratungen werden unter Berücksichtigung der geltenden Datenschutzbestimmungen dokumentiert.

Die Supervision der zum Ende der Weiterbildung noch nicht nachgewiesenen systemischen Praxis, wird von der DGSF vorgeschrieben und hat am INSA-Berlin durch zertifizierte SupervisorInnen zu erfolgen.

Die Kosten für diese Supervision sind nicht Bestandteil der Kursgebühren.

Abschlusskolloquium – gehört zu Theorie / Methodik:

Das Ende der Weiterbildung bildet das Abschlusskolloquium mit den Kurzreferaten der TeilnehmerInnen über ein Systemisches Thema eigener Wahl (und einem Handout) mit anschließender Diskussion von TeilnehmerInnen und Kursleitung. Inhaltliche Änderungen der Seminare bleiben dem INSA – Berlin vorbehalten. Der Gesamtumfang der Weiterbildung bleibt davon unberührt.

Abschlussarbeit:

Der Umfang der Abschlussarbeit umfasst mindestens 20 Seiten (maximal 25 Seiten) und beschäftigt sich mit einem systemischen Thema eigener Wahl.

Curriculum Systemische Beratung und Therapie  zum Download

  • Teilnahme an den Seminaren und Supervisionssitzungen
  • 100 UE (1 UE=45 min) Intervision werden von den TeilnehmerInnen in Kleingruppen selbst durchgeführt und protokolliert
  • 200 UE protokollierte Systemischer Praxis (mindestens vier abgeschlossene Beratungs- / Therapieprozesse, von denen einer mindestens 10 Sitzungen umfasst) unter begleitender Supervision durch die InstitutssupervisorInnen
  • Die während des Weiterbildungsganges durchgeführten systemischen Beratungen werden unter Berücksichtigung der geltenden Datenschutzbestimmungen dokumentiert (Protokollierung des für die jeweilige Sitzung zentralen Prozesses und der Interventionen).
  • Die Abgabe erfolgt spätestens 2 Jahren nach Beendigung der Weiterbildung.
  • Akzeptanz der Abschlussarbeit durch die Kursleitung
  • Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium
  • Prüfung und Akzeptanz der Intervisions- / Peergroupprotokolle und der Falldokumentation durch die Kursleitung

Die Zertifizierung durch die DGSF kann beantragt werden.

Der Weiterbildungsabschnitt wird sowohl über den Seminarfeedbacks der TeilnehmerInnen als auch durch eine abschließende Bewertung über den gesamten Weiterbildungsgang (Fragebogen der DGSF) regelmäßig evaluiert.

Informationen zum Bildungsurlaub finden Sie hier.
Bescheid für ArbeitnehmerInnen im Land Berlin: Bescheid wird beantragt.
Bescheid für ArbeitnehmerInnen im Land Brandenburg: Bescheid wird beantragt.

 

Jederzeit mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist (volle Monate).

 
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